Häufige Fragen
Die Lernenden mit BMS im Kanton St. Gallen erhalten nach drei Jahren Lehre und bestandener praktischer Prüfung lediglich eine Mitteilung über die Abschlussnote, aber noch kein Fähigkeitszeugnis. Das Zeugnis wird ihnen erst nach Ablauf eines weiteren Jahres und nach bestandener BMS-Prüfung übergeben. Die Lernenden besuchen im vierten Jahr zwar noch die Berufs-schule, einen eigentlichen Ausbildungscharakter hat das letzte Jahr jedoch nicht mehr. Wie ist ein Mitarbeiter im vierten Jahr bezüglich Funktion und Pensum einzustufen?
Lernende mit BMS können im vierten Ausbildungsjahr als Zimmermann EFZ eingestuft werden, sofern die praktische Prüfung im dritten Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde und der Mitarbeiter im vierten Jahr lediglich die Berufsschule zu besuchen hat. Das Arbeitsverhältnis kann im vierten Jahr mit einem Arbeitspensum von 80% weitergeführt werden.
Es geht um Jugendliche, welche in Holzbaubetrieben im Rahmen eines Brückenangebotes, Praktika (zwischen Abschluss der obligatorischen Schule und Lehrbeginn) absolvieren. Praktikanten in Ausbildung i.S.v. Art. 3b GAV sind dem Lohnsystem gemäss den Art. 26-30 GAV nicht unter-stellt. Sind Jugendliche in Brückenangeboten ebenfalls unter diese Kategorie zu subsumieren oder unterstehen sie dem Lohnsystem des GAV?
Diese Fälle fallen nicht unter Art. 25e GAV. Ist vorgesehen, sie unter dem Mindestlohn zu entschädigen, ist vorgängig ein Minderleistungsgesuch nach Art. 05b GAV bei der SPBH einzureichen.
Sind auch für noch angestellte Mitarbeiter im Pensionsalter die Vollzugskostenbeiträge zu bezahlen?
Ja, auch für die bereits pensionsfähigen oder schon pensionierten Mitarbeiter sind die Beiträge zu entrichten, denn diese Mitarbeiter profitieren vom GAV und dessen Durchsetzung wie alle anderen auch.
Wie ist ein ausgebildeter Architekt in einem Holzbau-Betrieb einzustufen?
Ein ausgebildeter Architekt, welcher in der Funktion als Architekt in einer dem GAV unterstellten Planungsabteilung in einem Holzbau-Betrieb tätig ist, gilt als dem GAV unterstellt, jedoch gibt es keine Mindestlohnvorgaben. Dasselbe gilt analog für Hochbauzeichner, die in ihrer erlernten Funktion tätig sind.
Wie ist ein CNC-Maschinist einzustufen?
Ein CNC-Maschinist ist als Zimmermann EFZ mit den entsprechenden Erfahrungsjahren einzustufen.
Wie ist ein gelernter Ingenieur, welcher ebenfalls die Ausbildung als Zimmermann EFZ erfolgreich absolviert hat, einzustufen, wenn er als Zimmermann arbeiten möchte?
Sollte der Mitarbeitende auf eigenen Wunsch als Zimmermann in einem Holzbaubetrieb angestellt und beschäftigt werden, dann hat der Betrieb analog einem Minderleistungsgesuch ein "Funktionsabstufungsgesuch" bei der SPBH zu stellen. Der Betrieb hat im Gesuch zu begründen, dass diese Anstellung auf Wunsch des Mitarbeitenden erfolgt und dass dieser mit der Anstellung als Zimmermann EFZ sowie den entsprechenden Erfahrungsjahren einverstanden ist.
Wie ist ein in Bayern staatlich geprüfter Bautechniker mit Fachrichtung Hochbau einzustufen?
Dieser Mitarbeiter ist als Polier mit Fortbildung einzustufen.
Wie ist ein Mitarbeiter einzustufen, der die Fortbildung zum "Techniker HF Bauführung Hoch-/Tiefbau" absolviert hat?
Ein Mitarbeiter mit einer entsprechenden Weiterbildung, der in einem als dem GAV Holzbau unterstellten Betrieb oder Betriebsteil tätig ist, wird in der Funktionsstufe "Holzbau-Techniker HF" eingestuft.
Wie ist ein Mitarbeiter, welcher ein BWL-Studium in Deutschland abgeschlossen hat und danach im Holzbau als Schreiner/Zimmermann/Bau-Ingenieur gearbeitet hat, einzustufen?
Dieser Mitarbeiter ist als Holzbau-Arbeiter einzustufen.
Wie ist ein technischer Kaufmann in einem Holzbaubetrieb einzustufen?
Die Einstufung eines technischen Kaufmannes ist im Einzelfall zu prüfen. Es kommt dabei auf seine abgeschlossene Aus-/Weiterbildung und auf seine tatsächliche Tätigkeit im Betrieb an.
Wie muss ein deutscher Zimmermeister, welcher in einem Schweizer Betrieb arbeitet, eingestuft werden?
Ein deutscher Meister muss mindestens als Holzbau-Polier ohne Fortbildung eingestuft und entlöhnt werden. Deutsche Meister mit Fachhochschul-Abschluss einschliesslich Bautechniker-Diplom sind jedoch als Meister einzustufen.
Wie müssen Mitarbeiter in die Kategorien des GAV eingestuft werden?
Die Einstufung eines Mitarbeiters in eine bestimmte Lohnkategorie ist bei Weiterbildungen mit eidgenössischem Abschluss ab Stufe Polier zwingend. Bei der Weiterbildung zum Vorarbeiter (Verbandsausbildung oder eidg. Prüfung) ist neben der erfolgreich bestandenen Prüfung Voraussetzung, dass der Mitarbeitende auch in dieser Funktion beschäftigt wird. Die Grundlage zur Beurteilung bilden der Einzelarbeitsvertrag und die tatsächlich ausgeführte Funktion im Betrieb.
Wie sind Berufsleute aus EU-8/EU-2-Ländern (Osteuropa) einzustufen?
Die Einstufung von Mitarbeiter ist aufgrund der vorhandenen Daten im Einzelfall zu bestimmen.
Wie sind Magaziner und Mitarbeiter, welche Materialrüstarbeiten verrichten, einzustufen?
Es ist darauf abzustellen, ob es sich um einen gelernten Zimmermann handelt. Als solcher hätte er Anspruch auf den Mindestlohn eines Holzbau-Fachmannes/Zimmermannes. Ein Ungelernter oder Absolvent einer branchenfremden Lehre wäre demgegenüber als Holzbau-Arbeiter einzustufen.
Wie sind Mitarbeiter einzustufen, welche in der ehemaligen DDR aufgrund einer zweijährigen Lehre einen Fachausweis als Zimmermann erlangt haben?
Solche Mitarbeiter sind in der Kategorie Holzbau-Fachmann/Zimmermann einzustufen.
Wie sind Mitarbeiter einzustufen, welche in Deutschland Fortbildungen als Bauleiter, Bautechniker oder Ingenieur abgeschlossen haben?
Die Einstufung solcher Mitarbeiter wird im Einzelfall durch die SPBH festgelegt. In der Regel soll dem Betrieb ermöglicht werden, einem Mitarbeiter ohne Erfahrung im Holzbau, ein "Ausbildungsjahr" mit reduziertem Lohn anzubieten. Dafür ist bei der SPBH vorgängig ein Minderleistungsgesuch zu stellen. Nach Ablauf dieses Jahres ist der Mitarbeiter unter Berücksichtigung der gemäss seiner Ausbildungsfunktion vorgesehenen Einstufungsregelung einzustufen und zu entlöhnen.